„Wie fühlt es sich an, im Netz gemobbt zu werden oder zu mobben? Wann ist man eigentlich cool? Was geht mich Mobbing an?“ Diesen und anderen Fragen ging das Kölner Tourneetheater Comic-On! in jugendgemäßer Weise mit ihrem Theaterstück Rausgemobbt 2.0 für die 7. und 8. Klassen der RealschulePlus Cochem und des Martin-von-Cochem-Gymnasiums nach. Die sehr guten, jungen Schauspieler präsentierten eine sehr authentische Story aus der online-offline-Alltagswelt der Jugendlichen, die zeigte, wie Cyber-Mobbing entsteht und welche Folgen dies für den Einzelnen haben kann. Nach dem nachdenklich machenden Stück tauschten sich die pädagogisch geschulten Schauspieler mit den Schülern in einem sehr intensiven Gespräch zum Stück aus, das das Interesse am Thema deutlich machte und zeigte, dass die Schülerinnen und Schüler viele Lösungsansätze kennen. Warum passiert Mobbing dennoch so häufig? Angst als Grund, warum sich die Mehrzahl nicht gegen einzelne Täter durchsetzt, wurde deutlich herausgearbeitet. Ebenso, dass man sich allein durch das Empfangen von rechtlich nicht erlaubten Zusendungen strafbar macht: das Thema „Recht am eigenen Bild“ wurde somit ins Bewusstsein gerückt. Eine spontane Umfrage unter den Schülerinnen und Schülern stimmte sehr nachdenklich: viele hatten schon Erfahrung mit zugesandten Nacktfotos, gewaltverherrlichenden Bildern, Rassismus und vor allem Zusendung von Hakenkreuzen gemacht. Die Schauspieler zeigten nicht nur die strafrechtlichen Folgen auf, sondern regten zum Nachdenken an, wofür diese Dinge stehen und wie man durch Beteiligung Opfer verhöhnt und Alltagsrassismus salonfähig macht. Die Präventionsbeauftragten der Schulen freuten sich, dass mit Unterstützung der Kreisjugendpflege Cochem-Zell den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit diesem sehr aktuellen Thema geboten werden konnte.
Artikel: Isabel Schaeidt-Heck
Fotos: Anne Strehlow
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