Schüler*innen werden zu Bienenforscher*innen

Lernen und forschen mit Bienen – Cochemer Schüler werden Teil eines deutschlandweiten Forschungsprojektes an Bienenstöcken

v. l. Frank Bauer (Kreisverwaltung), Christof Berg (Hausmeister), Dr. Kevin Bähner (Biologielehrer), Johannes Pellio (Imker), Michaela Koch (Schulleiterin).

2019 hat sich die Schule für das Forschungsprojekt we4bee beworben und gewonnen. Nun ist es soweit: Es wurde ein mit Hightech-Sensorik ausgestattetes Bienenhaus als Dauerleihgabe in Cochem aufgestellt. Der Imker Johannes Pellio aus Lutzerath hat ein Bienenvolk für die jungen Forscher gestiftet.

Am Mittwoch (22. April) ist das Bienenvolk von Imker Pellio eingezogen und die Forschungsarbeit startet trotz Corona. Sensoren übermitteln Daten zu Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck, Gewicht, Schall/Vibration und Feinstaubbelastung via Internet.

„Mithilfe von BigData-Analytik sowie Machine Learning-Verfahren können möglicherweise neben dem imkerlichen Handlungsbedarf (z.B. Zufütterungszeitpunkt, Schwarmzeitpunkt, Feststellung des Brutzustands) auch anhand gleichzeitig erfasster Wetterdaten Umweltereignisse (z.B. Unwetter, Trockenperioden) prognostiziert werden! Weiterhin ist durch den deutschlandweiten Einsatz von mehr als einhundert solcher Bienenhäuser die Erfassung großer Datenmuster möglich. So geht mithilfe des Citizen Science Ansatzes Unterricht und wissenschaftliche Forschung Hand in Hand.“, beschreibt der Biologielehrer Dr. Kevin Bähner die Möglichkeiten des Projekts.

„Ziel des Projekts ist ein technikaffiner, spannender und praxisnaher Unterricht, der unser Wissen über die Honigbiene und deren Bedeutung für unser Ökosystem vermehrt“, informiert Schulleiterin Michaela Koch.

Als Teil eines großen Netzwerks können Schülerinnen und Schüler durch die Erhebung relevanter Daten einen wichtigen Beitrag zur wissenschaftlichen Analyse des Zustands eines Bienenvolkes als Gradmesser für eine lebenswerte Umwelt leisten. Bienen bestäuben nämlich 80% aller Nutz- und Wildpflanzen und haben damit einen weltweiten ökonomischen Nutzen von 256 Milliarden Euro. Jedoch werden Honigbienen, ebenso wie andere Insekten auch, von einer Vielzahl an Umwelteinflüssen bedroht. Dazu gehören die Varroamilbe, sowie der Einsatz von Neonicotinoiden im Pflanzenschutz. Die Datenerhebung soll dabei helfen, das Verhalten und die Bedürfnisse der Honigbiene besser zu verstehen. Damit sollen langfristig die Lebensräume der Biene, die zugleich auch die Heimat einer immensen Diversität von Tier- und Pflanzenarten sind, gesichert werden. Die Beuten stehen in städtischen als auch in ländlichen Gegenden in Deutschland, um etwaige Unterschiede zwischen Lebensräumen feststellen zu können.

Darüberhinaus wird den Schülern Einblick in die faszinierende Welt der Computer- und Hightech-Umweltsensoren geboten. Alle deutschlandweit gesammelten Daten werden selbstverständlich aufbereitet und der Allgemeinheit zur Weiterverwendung zugänglich gemacht, sie können privat oder für den Unterricht mit der we4bee-App abgerufen werden. Mit der we4bee-App erhält man bereits jetzt einige Wetterdaten und Daten aus dem Bienenstock. Interessant sind auch die Bilder der Frontkamera vom Flugloch und die Bilder der Innenkamera. Man findet in der App unsere Schule, indem man „coc“ in der Suche eingibt.

18.000 haben also ihren Wohnsitz nach Cochem verlegt. Und alles Frauen, wie Herr Dr. Bähner lächelnd hinzufügt.

Quelle: Pressemitteilung der Imkerei Pellio

 

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