Stand: 19. Mai 2020
Die folgenden Texte wurden von Schülerinnen und Schülern der Klassen 5, 6, 9, 10 und der Jahrgangsstufe 12 geschrieben. Sie hatten im Fach Deutsch die Aufgabe, eine Woche lang ein Tagebuch zu schreiben. Wir veröffentlichen im Folgenden Auszüge.
Rechtschreibung und Zeichensetzung wurden behutsam dem derzeitigen Standard angeglichen. Namen, die im Text vorkamen, wurden auf den Anfangsbuchstaben reduziert.
Mittwoch, 29.04.20
Heute war ein sehr langweiliger Tag, weil ich mit niemandem spielen kann und darf. Aber wegen Corona habe ich sehr viel Zeit mit meiner Familie zum Spielen. An diesem Tag habe ich eigentlich nur gelernt und was gespielt. Aber so langsam habe ich das Gefühl, dass man wegen Corona fast nichts mehr machen kann. Heute ist aber wirklich der langweiligste Tag der Welt. [… ] Ich hoffe, dass dieses Corona-Krams bald zu Ende ist. (Klasse 5)
Wir Kinder müssen viel mehr helfen als sonst, weil wir mehr Zeit haben. (Klasse 5)
Mein Vater ist zur Zeit viel zu Hause. Das finde ich toll. Meine Mutter ist auch zu Hause, aber sie muss im Keller arbeiten. (Klasse 5)
Ich finde Corona nicht so toll. Weil ich kann meine Freunde nicht sehen und andere Dinge gehen auch nicht. Am meisten vermisse ich meinen besten Freund L. Normalerweise haben wir fast jeden Tag gespielt, jetzt geht das nicht mehr. Aber morgen wird ein toller Tag. Ich darf mit L. Roller fahren gehen. Darauf freue ich mich sehr. Aber ich spiele auch manchmal Online-Spiele mit meinen Freunden. Zumindest kann ich sie digital sehen. (Klasse 6)
Ich denke mal, wenn mich mal jemand fragt, wie die Quarantäne war, werde ich sagen, dass es eigentlich ganz ok war, zwar etwas langweilig, aber na ja. Ich mag es aber nicht so, dass alles so angespannt ist. Da kann man aber nichts dran machen, es ist halt ein Virus. (Klasse 6)
Es ist einfach doof, die Schule zu Hause machen zu müssen. Der Schulalltag fehlt einem, obwohl man frei hat. Es sind gemischte Gefühle. Die Hausaufgaben erledigt, bekomme ich von meiner Mutter endlich die lang ersehnten Farbspraydosen, die ich schon seit einer Woche erwarte, gegeben. Und oben drauf fährt meine Mutter dann auch noch über Nacht zu ihrem Freund. D.h. STURMFREI. Gelangweilt denke ich daran, dass ich heute noch Zeitung austragen muss. Aber erst kommen die coolen Dinge. Mit meiner Schwester fange ich an Brötchen zu backen und sie danach mit Nutella zu essen. DAAS WAR LECKER. Aber natürlich sind die Zeitungen auch noch da. Und Mann, jetzt haben wir schon zwei Uhr nachts. Wir haben eben noch zusammen Mensch ärgere dich nicht über telefonieren gespielt und reden jetzt noch. Ich vermisse die Zeit mit L., L. und L. Scheiße zu bauen, manchmal sogar verbotene. 😉 Na ja, aber ich kann ja heute ausschlafen. (Klasse 9)
Trotzdem hat Corona auch etwas Gutes, auch wenn es VIEL mehr Nachteile gibt. Man kann z.B. ausschlafen und lange wach bleiben, was einem viel mehr Freiheiten in der zeitlichen Gestaltung gibt. Man kann die Hausaufgaben auch erst spät in der Nacht machen, ohne fürchten zu müssen, zu wenig Schlaf zu bekommen. Weil die Schulen geschlossen sind, bekommt man aber auch mehr Hausaufgaben als üblich auf, was ziemlich beschissen ist. Deswegen wächst so langsam auch der Wunsch, wieder in die Schule gehen zu dürfen und somit seine Freunde auch wieder legal zu sehen. (Klasse 9)
Momentan fehlt mir L. […]. Eigentlich hätte ich die Osterferien bei ihr […] verbracht. Aber wegen Corona geht das nicht. Ich sah sie für zwei Stunden auf der Weintour, aber da sie echt blöde Nachbarn haben, die locker die Polizei rufen, wenn Papa und ich dort übernachtet hätten, fuhren wir weiter. […] Ansonsten ist die Stimmung des Volkes anders. Meine Omas nähen verzweifelt Masken für die gesamte Familie. (Klasse 9)
Es ist gerade 16 Uhr, durch Corona hab ich die Zeit voll vergessen und stehe immer um 12 Uhr auf. Was ein Leben!? Habe mit meinem Daddy gekocht. GESUND 🙂 Hab grad voll Bock auf so einen Milka, aber ohne Bock aufzustehen. Corona vergrößert meine Faulheit wie Teebaumöl meine Pickel auf der Backe. (Klasse 10)
Wenn ich ehrlich bin, gefällt mir dieses „Homeoffice“ total gut. Ich kann meinen Tag selber planen und Arbeit und Freizeit selber „verteilen“. Ich habe viel mehr Zeit für mich selber und habe in den Wochen sehr viel ausgemistet und aufgeräumt. Ich hab mehr Zeit für Sport, gesunde Ernährung und meine Instrumente. Die Schule vermisse ich bis jetzt demnach nicht, da ich mit dem Zu-Hause-Lernen gut klarkomme. Außerdem erlauben mir meine Eltern, dass mein bester Freund mich besuchen darf und die Freundin meines Bruders wohnt bei uns. Also, so richtig langweilig war es in unserer Familie nicht. (Klasse 10)
Ich bin ziemlich spät aufgewacht, weil mein Schlafrhythmus am Arsch ist. Dadurch dass man fast den ganzen Tag nur zu Hause sitzt, versuche ich auf meine Ernährung zu achten. Die Betonung liegt auf „versuchen“, denn auf manche Dinge kann man einfach nicht verzichten. Doch worauf ich verzichten muss, ist mein Führerschein. Ich hab mich echt darauf gefreut. Doch wegen der Corona-Geschichte sind alle Fahrschulen geschlossen. In das Fitnessstudio zu gehen ging heute auch nicht, deswegen musste ich zu Hause trainieren. Ich war heute im Supermarkt und es war mega seltsam. Ich verstehe ja, dass man vorsichtig sein muss und das ist auch richtig so. Aber die Leute behandeln einander so, als wäre das Gegenüber das Virus in Person. Es ist halt einfach die Hölle los. (Klasse 10)
Die ersten Tage waren für mich sehr schwer zu realisieren, die ganze Welt steht auf einmal still und jeder hofft auf Besserung. Zwischenzeitlich war ich auch sehr traurig, da wegen des Virus der Polen-Austausch und die Klassenfahrt gestrichen wurden. Dieses Jahr sollte ein besonderes Jahr für uns werden. Wir sind eine 10. Klasse und somit eine Abschlussklasse und dementsprechend hätte ich mir gerne eine Abschlussfahrt mit allem Drum und Dran gewünscht. (Klasse 10)
Mich nervt es wirklich, dass ich den ganzen Tag nichts außer Hausaufgaben machen kann, denn einige Lehrer können es nicht wirklich einschätzen, was wir eigentlich im Unterricht normalerweise an Stoff geschafft hätten, und nutzen die Chance, um uns Schülern verdammt viel Hausaufgaben aufzudrücken. Also diesen Eindruck haben ich und meine Freunde. In den letzten Tagen frage ich mich, wie es in den nächsten Wochen weitergehen wird und wie wir den Schulalltag schaffen werden. Leider hat uns die Schule bis heute nicht viele Informationen gegeben und das finde ich sehr stressig. […] Eigentlich geht man davon aus, dass die Quarantäne und die „schulfreie“ Zeit entspannter ist, da man seine Aufgaben über die Wochen gut aufteilen kann, aber meiner Meinung nach ist es viel stressiger als die normale Schulzeit, aber die Zeit ist hoffentlich bald vorbei. Meine Freunde machen die Quarantäne-Zeit ein bisschen erträglicher, indem wir gemeinsam über Skype Hausaufgaben machen. (Jahrgangsstufe 12)
Auch wenn ich verstehen kann, warum man sich an all diese Beschränkungen halten muss, ärgert es mich, dass vor allem ältere Menschen, für die man am meisten alles macht, sich nicht an die Beschränkungen halten, so als ob es ihnen egal wäre. Zudem fehlen mir auch meine Hobbys, zum Beispiel das Tanzen. Plötzlich fühlt sich meine Woche nämlich so leer an. (Jahrgangsstufe 12)
Ich helfe meiner Mama sogar gerne und das meine ich ehrlich. Heute habe ich die dritte Etage gestaubsaugt, die zweite ebenfalls und Dinge hin und hergetragen. (Jahrgangsstufe 12)
Dadurch dass meine Eltern auch den ganzen Tag zu Hause sind, essen und sprechen wir viel mehr miteinander. (Jahrgangsstufe 12)
Dank Corona konnte ich mal wieder bis 14 h pennen. Was mir in den letzten Wochen aufgefallen ist, ist dass durch solch einen Schlafrhythmus viel Zeit flöten geht, in der man im Bett schläft. Falls es mal wieder so einen langen Ausfall geben sollte oder auch in den Sommerferien, werde ich mich bemühen nicht so viel Zeit unnötig zu verschlafen, sondern zumindest vormittags wach zu werden und auch mal zu frühstücken statt einem Mitternachtssnack. (Jahrgangsstufe 12)
Heute war ich, wie jeden Mittwoch, auf der Arbeit im Seniorenzentrum St. Hedwig in Cochem. Gerade in einerEinrichtung wie dieser spürt man den Einfluss des Virus auf das tägliche Leben recht gut. Normalerweise ist um meinen Platz an der Rezeption ein buntes Treiben, gerade um die Zeit des Abendessens, zu der ich meist dort anwesend bin. Doch im Moment ist das alles ein wenig anders. Jeder Bewohner muss auf seinem Zimmer alleine bleiben und der Besuch von Angehörigen ist nur im absoluten Ausnahmefall gestattet. Niemand außer den Mitarbeitern darf das Haus betreten oder verlassen. Es wirkt ein wenig wie in einem Gefängnis. Dazu kommt auch noch, dass der Innenhof jedem Wohnbereich nur eine Stunde am Tag zur Verfügung steht. Das bedeutet, es gibt, vergleichbar mit einem Gefängnis, so etwas wie Hofgangzeiten. Für die meisten Bewohner, mit denen ich gesprochen habe, ist die aktuelle Situation sehr schwer. Viele von ihnen können oder wollen die Lage nicht in ihrer Gänze verstehen. Sie wissen nicht, wann sie wieder Besuch bekommen können oder wann sie mal wieder eine Runde durch die Stadt gehen können. (Jahrgangsstufe 12)
Donnerstag, 30.04.20
Weil wir nicht mehr in die Schule gehen, sind meine Eltern nicht mehr so gestresst. Das ist das Schöne an der Corona-Zeit. (Klasse 5)
Meine Brüder habe ich jetzt ständig um mich herum. Mir wird es dadurch nie langweilig. (Klasse 5)
Heute habe ich herausgefunden, dass ich Heuschnupfen habe. Quarantäne ist schon schlimm genug, aber wenn ich jetzt nur noch drinnen bleibe, kollabiere ich komplett. […]
Zwischendurch gab es ein Mittagessen für die ganze Familie. Zusammen essen finde ich an Corona ganz gut. Heute Abend ist mir ein fast perfekter Salto gelungen. (Klasse 5)
Ich springe wieder mehr Trampolin als sonst. Aber egal, heute darf ich endlich wieder mit L. Roller fahren. Ich freue mich schon sehr. Außerdem male ich wieder mehr. Ich habe gelernt, wie gut wir es haben. Wir haben einen Garten und eine Terrasse. Aber mir tun die Menschen leid, die keinen Garten und nur einen Drei-Meter-Balkon haben. (Klasse 6)
Ich mache dann das so genannte Homeschooling. Das heißt, dass ich meine Schulaufgaben zu Hause mache. Manchmal mache ich eine Pause zwischendurch und fahre mit meiner Mama Fahrrad. Deswegen hat Homeschooling für mich einen Vorteil. (Klasse 6)
Ich find es irgendwie schön, wie auch viele Influencer Sachen wie Podcasts anfangen. Also generell, dass sich manche bemühen, den Menschen genug Unterhaltung zu geben. (Klasse 6)
Einmal konnte ich mit einer Freundin, die neben uns wohnt, Ball über die Hecke spielen. Das fand ich toll und es hat mir Spaß gemacht. Außerdem ist es toll, nicht mit meinen Eltern einkaufen gehen zu müssen. (Klasse 6)
An diesem Tag habe ich über Dinge nachgedacht, über die ich sonst nicht nachdenke. Zum Beispiel habe ich darüber nachgedacht, was wäre, wenn ich aus ärmeren Verhältnissen kommen würde und dementsprechende Probleme hätte. Ich würde mich wahrscheinlich einsam und gefangen fühlen. Ich würde in einer kleinen Wohnung wohnen und meine angesammelte Energie nicht entfesseln können. Ich weiß es plötzlich viel mehr zu schätzen, wie gut es mir geht. (Klasse 9)
Wieder ein normaler Tag, wie er jetzt üblich ist, um 11:00 aufstehen, TK Brötchen in den Ofen, duschen, Brötchen essen und wieder ins Zimmer. Handy an und schauen, ob es irgendetwas Neues auf YouTube gibt. So früh ist noch niemand online, mit dem man zocken könnte oder einfach per Discord reden oder so was. (Klasse 9)
Weil die Polizei häufiger als sonst Streife fährt, können F. und ich nichts mehr machen, wofür wir auf irgendwelche Dächer klettern müssen. Deswegen war ich den ganzen Tag zu Hause und hab Netflix geguckt. (Klasse 9)
Ich hab die Schule nie wirklich wertgeschätzt, doch jetzt fällt mir auf, dass ich es vermisse, meine Aufgaben in der Schule gemeinsam mit meinen Freunden erledigen zu können. (Klasse 9)
Danach gehe ich zum Dorfladen einkaufen und auf halber Strecke bemerke ich, dass ich meinen Mundschutz vergessen habe. Was ein Wichs, denk ich mir, und muss wieder nach Hause gehen. (Klasse 9)
Heute ist wieder so ein Tag, wo ich richtig gerne saufen gehen würde, aber ich verzichte, weil ich nicht alleine trinke. Aber meine Eltern trinken mit mir ein Tyskie, I swear, bestes Bier aus Polen. (Klasse 10)
Denn auch dadurch, dass man weiß, dass sich jeder an die Vorschriften halten muss, fühlt man sich nicht so alleine und dadurch ist es auch nicht mehr so schlimm, sich an alles zu halten. Dadurch bekommt man auch nicht das Gefühl, irgendwas zu verpassen, weil jeder gleich von der Situation betroffen ist. Außerdem gefällt mir, dass ich mehr mit meinen Eltern zusammen mache, auch wenn dies nur zusammen essen bedeutet. Denn durch die Corona-Situation sind meine Eltern viel mehr zu Hause. Dadurch kommt auch viel mehr wieder ein Gefühl von Familie auf und von Geborgenheit. (Jahrgangsstufe 12)
Mir ist aufgefallen, dass ich lieber gegen neun aufstehe, einen ruhigen Morgen verbringe mit Dingen, die mir Spaß machen, und dann meinen gesamten Mittag und Nachmittag opfere, um nicht weiter hinterher zu fallen. Ich fühle mich ruhiger und meine Konzentration ist so viel höher. Besonders für Leute, die introvertiert sind und die viele Menschen nur für kurze Zeit tolerieren können, bevor sie sich ausgelaugt fühlen, sind diese Zeiten ein willkommener – ja fast schon – Urlaub. Die einzigen Personen, die man sieht, sind die Familienmitglieder maximal für zwei Stunden am Tag, die einzigen Debatten oder Zeiten, in denen ich sprechen muss, sind die beim Abendessen. Für manche Menschen wäre das wohl ziemlich hart, aber für mich ist es genau richtig. (Jahrgangsstufe 12)
Momentan arbeite ich an meiner Disziplin und versuche mich auch wirklich jeden Mittag hinzusetzen und was zu schaffen. Es wird leichter mit der Zeit, habe ich festgestellt. Denn viele Menschen ziehen nicht lange durch und gerade in einem Tief kurz vor der Besserung geben sie auf. Ein Fehler, an dem ich jetzt arbeiten kann, stelle ich fest, da ich ihn erkannt habe und mir bewusst geworden ist, woran es hängt. Ich muss sagen, dass mir persönlich diese „Auszeit“ gut tut, ich aber von vielen höre, bei denen es nicht so ist. (Jahrgangsstufe 12)
In der Corona-Krise beginnt man auch erst, die Menschen in seinem Umfeld richtig kennen zu lernen. Denn viele sind wirklich egoistisch, weil sie zum Beispiel am Anfang der Krise das ganze Klopapier aufgekauft haben, nur um es zu besitzen. Ich glaube nicht, dass diese Hamsterkäufer wissen, warum sie das ganze Klopapier kaufen oder wofür sie es brauchen. Ich glaube auch nicht, dass die Toilettenpapier-Hamsterkäufe wegen der Corona-Krise entstanden sind. Stattdessen hatte wahrscheinlich der Erste Darmbeschwerden, hatte aber kein Klopapier mehr und musste deshalb dringend viel einkaufen. Die anderen, die das sehen, denken sich einfach, ob dieser irgendwas wüsste, was sie nicht wüssten, und machen es ihm deshalb nach. In andern Ländern wie China und Australien wurden verstärkt Kondome gekauft, aber diese Hamsterkäufe ergeben wenigstens einen Sinn. Denn die Kondome hat man in China dafür genutzt, um zum Beispiel die Knöpfe in Fahrstühlen zu drücken. Doch die Hamsterkäufe für Klopapier finde ich irgendwie nicht sinnvoll und wenn dann das Klopapier ausverkauft ist und man besitzt Unmengen an Klopapier, sollte man es nicht noch extra teuer verkaufen, sondern einfach seinen älteren Nachbarn schenken. (Jahrgangsstufe 12)
Freitag, 01.05.20
Heute ist ein Feiertag. An Wochentagen gehen mein Papa und manchmal auch meine Mama arbeiten, dann bin ich mit meinem großen Bruder alleine zu Hause. Dann mache ich die Schulaufgaben alleine und wenn ich nicht mehr weiter weiß, dann frage ich meinen Bruder. (Klasse 5)
Schön ist immer, wenn jeden Abend um 19.30 h die Glocken unserer Kirche läuten. Das ist, seit es Corona gibt, so und erzeugt in unserem Dorf ein Gemeinschaftsgefühl. Die Menschen sollen dann kurz innehalten, wenn sie möchten, eine Kerze anzünden und zu Gott beten, dass alles wieder gut wird. (Klasse 5)
Gestern war es schön .Mit L. hat es Spaß gemacht. Aber heute ist es auch schön. Weil heute ist Feiertag. Heute habe ich es gar nicht so richtig gespürt, dass es Corona gibt. Weil meine Eltern waren beide da. Wir machten uns einfach einen schönen Tag. Heute Abend kommt Let’s dance. Es ist lustig ohne Publikum. Ich hoffe, dass alles bald vorbei ist. (Klasse 6)
Seit Montag haben wir in Rheinland-Pfalz eine Mundschutzpflicht. Zu Hause braucht man aber keinen Mundschutz, man kann ihn aber auch anlassen, dann isst man weniger. (Klasse 6)
Ich freue mich darauf, dass, wenn wir wieder Schule haben, alles wieder übersichtlich ist ohne so viele Blätter. (Klasse 6)
Der Abend verlief auch wie gewöhnlich, bis wir wieder das Problem hatten, dass F. nicht mit uns zocken kann, da er keinen eigenen PC besitzt. Doch dann kam die die Idee: Mensch ärgere dich nicht! Es hat sogar ganz gut per Discord geklappt, auch wenn man einander vertrauen musste, dass er auch wirklich die genannte Zahl gewürfelt hat. (Klasse 9)
Um halb sieben bestellen wir Pizza. Wir bestellen jetzt jedes Wochenende einmal bei einer lokalen Gaststätte, da die Gaststätten es im Moment sehr brauchen, weil sie unter der derzeitigen Situation extrem leiden. Beim Abholen der Pizza fällt einem übelst das unglückliche Gesicht des Besitzers auf. Die Stühle sind auf Seite geräumt, ein Tisch steht zur Trennung des Kunden und F., Desinfektionsmittel steht bereit und es wird sehr auf den Abstand geachtet. (Klasse 9)
Um 22 Uhr gehe ich in den Discord Channel und ich zocke mit L. und F. Danach spielen wir, um das Beisammensein ein wenig stärker anfühlend zu machen, Mensch ärger dich nicht und chillen noch. Wir schreiben dieses Tagebuch und planen schon unsere nächsten Treffen nach dieser Zeit. Wir zocken noch bis viertel nach drei und gehen dann schlafen. (Klasse 9)
Nach dieser Zeit freue ich mich ehrlich auf Partys und hoffentlich jemanden zu treffen, der die fehlende Hälfte ist […]. Meine engsten Freunde sind mir noch wichtiger geworden, bei Downs waren sie immer für mich da. Was mir leider weniger wichtiger geworden ist, ist meine Familie. Keine Ahnung, gab viel Stress, die Hintergründe will ich mir noch aufheben.(Klasse 10)
Guten Morgen liebes Tagebuch, mir geht’s heute super, heute regnet es endlich nochmal. Ich liebe Regen, da wird alles Alte abgespült und es wirkt so frisch und neu. Neu ist auch die Situation […]. Heute habe ich mir überlegt, darüber zu reden, was mich oder was sich für mich auf Grund von Corona geändert hat bzw. was mir nun wichtiger ist. Und da kann ich auf jeden Fall direkt sagen: die Zeit mit meiner Familie. Dadurch dass man 24/7 mit ihnen aufeinander sitzt, hat man auch viele schöne Momente mit ihr. Man spielt Spiele oder schaut Filme, kocht zusammen oder geht wandern. Für solche Momente hat man im Alltag leider manchmal keine Zeit. Auch die Zeit mit einem selber,„selfcare“, wurde oder ist nun relevanter, einfach weil man sich damit beschäftigt, mit sich selber beschäftigt. So viel freie Zeit öffnet einem die Augen. Sie hilft, einen besseren Überblick über sein Leben zu bekommen, sozusagen Ordnung zu schaffen, Platz für Dinge, bei denen man erst jetzt ihre Relevanz bemerkt. (Klasse 10)
Beim dem Gedanken fällt mir auf einmal auf, wie viele Möglichkeiten wir haben, unser Leben zu gestalten und es dadurch noch mehr zu lieben. Deswegen denke ich, dass nach der ganzen Quarantäne die Menschen das Reisen und generell das Ausgehen und die Natur noch mehr genießen und schätzen. Früher, wenn meine Mutter gemeint hat, ob ich nicht mal rausgehen möchte, habe ich es immer verneint. Jetzt bin ich froh, ein Landkind zu sein und die Möglichkeit zu haben, in den Garten zu gehen und in der Natur spazieren zu gehen. (Klasse 10)
Wasserwacht fehlt mir, natürlich das Schwimmen einerseits, aber andererseits auch der normale Kontakt mit den Leuten, den Spaß, den ich da immer habe mit meinen Freunden und den anderen Personen. Ich hab mich zwar öfters mal über meine freche Sitznachbarin in der Schule und ihre neckenden Sprüche beschwert, aber jetzt wünsche ich mir das. Ich wünsche es mir, von ihr zu hören, dass ich dumm bin, und sie dann auf den Arm zu hauen und zu merken, dass es ihr eh nicht weh getan hat. Und ich wünsche mir, mit ihr und meiner anderen Sitznachbarin so lange zu reden und zu lachen, bis wir von den Lehrern angemeckert werden. (Klasse 10)
Gestern kam ein Anruf von der Schule, dass es zu riskant für mich wäre, zur Schule zu kommen. Also darf ich erst, wenn mir ein Arzt bestätigt hat, dass ich so weit bin. Ich verpasse also schon wieder etwas. Wenigstens geht es mir besser. Ich kann wieder Sport machen und habe deshalb auch zugenommen. Leider kann ich es niemandem wirklich zeigen, das macht mich, zusammen mit der Tatsache, dass ich so viel verpasst habe und verpasse, sehr traurig. (Klasse 10)
Ich habe in der Pandemie einige neue Sachen gelernt. Ich kann zum Beispiel durch das Homeoffice um einiges besser mit Word umgehen und habe schon einige coole Funktionen kennen gelernt. Außerdem habe ich gelernt, dass man in Krisen immer ruhig bleiben sollte (was ich zum Beispiel auch war). Ich habe in letzter Zeit auch einiges von der Politik mitbekommen und zum ersten Mal auch recht interessant gefunden. (Jahrgangsstufe 12)
Schule war manchmal zwar monoton, aber es ging noch klar, jetzt aber ist es nicht nur oft monoton, sondern man ist übersättigt von der Freizeit, wobei man manchmal keine nützliche Beschäftigung hatte. (Jahrgangsstufe 12)
Samstag, 02.05.20
Heute bin ich aber mit einem Freund von mir Fahrrad gefahren. Es war echt schön, weil man endlich mal ein anderes Gesicht gesehen hat. (Klasse 5)
Meine Mutter hat heute geschimpft, dass ich mein Zimmer aufräumen soll. Das ich auch gemacht hab. Abends gab es Grillhähnchen, leider etwas angekokelt. Weil das Grillhähnchen plötzlich Feuer gefangen hat. Man konnte es aber noch essen. Meine Mutter und ich haben aus dem Fenster das Feuer gesehen und gemerkt, dass da was nicht stimmt. Wir haben das Feuer dann gelöscht. Wir sind fast echte Feuerwehrmänner. (Klasse 5)
Ich war heute einkaufen. Unter der Maske ist es ein bisschen stickig. Wenn man rausgeht, freut man sich auf die frische Luft. Eigentlich ist man ja die ganze Zeit an der frischen Luft, aber unter der Maske nicht. (Klasse 6)
Seit sieben Wochen ist alles anders als früher. Wir haben keine Schule mehr, kein Fußballtraining und am meisten vermisse ich meine Freunde. Wir kriegen jetzt die Hausaufgaben und Schulaufgaben per E-mail. Den Unterricht machen jetzt die Eltern. Wenn mich in zehn Jahren einer fragt, wie die Corona-Zeit war, würde ich sagen: ziemlich doof. (Klasse 6)
Ich vermisse Fußball und meine Freunde sehr. Ich vermisse zum Beispiel den M., L oder M. Mit M. und L. zocke oder telefoniere ich ganz oft. Aber mit M. mache ich kaum was. Es ist sehr schade. Solange aber alle gesund bleiben, ist alles gut. Ich hoffe, Corona ist nicht mehr lang. (Klasse 6)
Heute wird ein toller Tag. Wir haben überlegt, unser Haus etwas zu renovieren. Weil wenn wir nicht in Urlaub können, haben wir das Geld dafür. Deswegen fahren wir in das Bauhaus. Das war das Highlight der Woche. (Klasse 6)
Meine Mama geht im Moment wegen Corona weniger arbeiten, das nennt man Kurzarbeit. Dadurch ist meine Mama jetzt öfters zu Hause, allerdings bekommt sie auch weniger Geld. (Klasse 6)
Heute ist es wie jeder Tag, habe Hausaufgaben gemacht, gezeichnet usw. Es fühlt sich so an, als ob der Tag wieder und wiederholt, wie wenn du einen Film geguckt hast und dieser immer wieder abläuft. Wann wird der Film gestoppt? (Klasse 6)
Heute hats geregnet. Glaub ich. Weil ich das hier drei Tage später schreibe. Aber, soweit ich weiß, hat es heute, also am 02. Mai, geregnet. Deshalb habe ich auch außer Hausaufgaben nichts gemacht. Oder es hat nicht geregnet und ich war nur faul. Aber ich glaube, es hat geregnet. Ich glaube, dass es auf jeden Fall, soweit ich weiß, ein bisschen geregnet hat. Auf jeden Fall war die Straße nass. Sonst wäre ich, glaube ich, Fahrrad gefahren. Oder ich war zu faul. Beim Wetter bin ich mir nicht mehr ganz sicher. Weil die Tage, an denen man keinen trifft, sind eigentlich immer gleich. Aber ich denke, dass es geregnet hat. (Klasse 9)
Welche Dinge waren mir wichtiger und sind es jetzt weniger? Mir ist jetzt nicht mehr so wichtig, dass ich immer pünktlich bin. Weil ich mich eh nicht mehr treffe. Verändert mich diese Zeit? Ja, ich bin mehr draußen. Und ich bin mehr (bei meinen Freunden) ehrlicher. (Klasse 9)
Ich schaue das Star wars the clone wars Serienfinale. Am Ende heule ich fast vor Entsetzung, dass die Serie schon vorbei ist, bin aber auch von der Handlung erschüttert, weil die hart geil ist. Ich sage aber nichts die über Handlung, denn ich will Sie ja nicht spoilern. 😉 Immer noch im Bann von Star Wars the clone wars gehe ich jetzt noch duschen und dann ins Bett. (Klasse 9)
Meine Mutter ist wie immer am Staubsaugen. Eigentlich habe ich wieder nur im Bett gelegen unter meiner Decke und in meiner Därmel (= Decke mit Ärmeln, ich liebe sie). Irgendwann klopfte meine Mutter ans Zimmer und meinte, wir müssen wieder einkaufen. Schnell angezogen und auf zum Aldi. Dort sind mittlerweile die Barrikaden vorm Eingang weg und die Kassiererin trug ihre Maske nur an einem Ohr. Sind anscheinend wieder irgendwelche Lockerungen erlassen worden oder die Menschen interessiert es nicht mehr so. (Klasse 9)
Danach zocke ich mit L. eine Runde Dota, wir spielen wieder digitales Mensch-ärgere-dich-nicht. L. und F. gehen dann um eins schlafen. Ich gucke ein bisschen Naruto, schreibe eine Ernährungsliste für die Hasen und dieses Tagebuch. Um halb vier gehe ich ins Bett, schaue noch bisschen Naruto und schlafe dann. All dies aus Langeweile und Nichtstun.:joy (Klasse 9)
Irgendwann kann ich dann vielleicht mal erzählen „Ich hab geholfen, die Welt vor der Ausbreitung des Corona-Virus zu bewahren, indem ich einfach daheim geblieben bin und im Bett gelegen habe.“ Das macht uns irgendwie doch alle zu Helden. Helden, die, als es drauf ankam, einfach zu Hause geblieben sind. (Klasse 9)
Ansonsten ist es einfach extrem krass, so eine Zeit mitzuerleben. Zu sehen, wie sich alles verändert und einschränkt und die Menschen teilweise gelassen und teilweise komplett überfordert mit der Situation umgehen. (Klasse 10)
Heute war ein etwas besserer Tag, denn heute war es nicht so langweilig. Ich hab mit meinen Freunden einen Film geguckt. Klar, an sich nichts Tolles, aber für die Corona-Verhältnisse ist es eigentlich ganz nett. Doch wenn Corona nicht gewesen wäre, wäre es wahrscheinlich ein cooler Samstag. Ich wäre wahrscheinlich mit meinen Freunden unterwegs, in Koblenz oder so. Wir hätten wahrscheinlich unser ganzes Geld verschwendet. Was eigentlich gar nicht so schlecht ist, nur wegen Corona hab ich sehr wenig Geld ausgegeben. Wenigstens etwas. Doch das Geld ist am Ende nicht so wichtig. Ich vermisse mein altes Leben. Ich glaube, erst in solchen Zeiten wird einem bewusst, was man alles mit Freunden erlebt hat. Am Ende des Tages sind es die kleinen Dinge, die viel ausmachen. (Klasse 10)
Heute ist Samstag und mein liebster Tag in der Quarantäne, denn ich darf heute arbeiten. Auf der Arbeit sehe ich viele Menschen aus meinem Dorf und Umgebung und kann auch mit ihnen ein bisschen plaudern. Jedoch ist mir aufgefallen, wie anstrengend die Maskenpflicht ist, denn ich darf einen Kunden nicht ohne Maske bedienen. Das ist mir unglaublich schwer gefallen, da die Kunden mich teilweise schlecht verstanden haben und außerdem ist es schwer darin zu atmen. Nach sieben Stunden mit der Maske hatte ich auch heute starke Kopfschmerzen. (Jahrgangsstufe 12)
Aber es ist schön, mal mehr Zeit zum Lesen und Entspannen zu haben. Ich konnte wochenlang jeden Tag lesen bis in die Nacht hinein. Normalerweise hab ich die freie Zeit, die ich hatte, eher zum Youtube- oder Netflix-Gucken genutzt, aber jetzt hatte ich sooo unfassbar viel Freizeit, dass ich stundenlang, tagelang, wochenlang gelesen hab. Außerdem bin ich in einen Harry-Potter-Wahn zurückgefallen. (Klasse 10)
Trotzdem mache ich mir auch Gedanken darüber, dass es Menschen gibt, die nicht so glücklich zu Hause sind, da sie zum Beispiel unter häuslicher Gewalt leiden und in so einer Situation nicht von zu Hause fliehen können. Daher habe ich auch etwas Geld an ein Frauenhaus gespendet […]. (Jahrgangsstufe 12)
Dadurch dass nicht nur die Schulen, sondern auch Kitas geschlossen haben, hab ich es viel mehr mit der gewaltigen Ausdauer und Spiellust eines kleinen Kindes zu tun. Manchmal nervt es oder man fühlt sich überspielt und man geht dann lieber ein bisschen raus spazieren, um mal seine Ruhe haben zu können. Mir ist aber aufgefallen, dass es oft lustig ist und es Spaß macht einen kleinen Bruder zu haben. In Zukunft versuche ich die größer gewordene Beschäftigung mit meinem kleinen Bruder beizubehalten. (Jahrgangsstufe 12)
Sonntag, 03.05.20
Dieser Tag ist für mich der langweiligste. Es ist Sonntag, er ist ohnehin schon der langweiligste Tag der Woche. Aber wegen Corona ist er doppelt so schlimm für mich. Sonntags darf ich meist nirgendwo klingeln, weil das ein Ruhetag oder so ist. (Klasse 5)
Eigentlich bin ich nicht wirklich eitel, aber als ich heute Morgen in den Spiegel geguckt habe, habe ich nur gedacht: Oh mein Gott, ich muss so was von dringend zum Frisör! (Klasse 5)
Am Nachmittag bin ich mit Papa und einem Freund von ihm eine lange Strecke Mountain-Bike gefahren. Es ging durch den Wald an die Mosel und von dort nach Cochem. Das waren 35 km! Sehr unfair ist, dass M. und Papa ein E-Bike haben. Ich bin aber sportlich und schaffe das auch so! Am meisten Spaß hat es gemacht, durch die Pfützen zu fahren. Aus Versehen habe ich auf der Fahrt eine Mücke verschluckt. Als wir Eis essen waren, habe ich sie wieder ausgehustet. Am Abend kamen noch Freunde von Mama und Papa mit ihrer kleinen Tochter, der ich klatschen beigebracht habe. Das war sehr lustig. (Klasse 5)
Heute haben wir uns mit Freunden getroffen. Die sind links gegangen. Und wir sind rechts gegangen. Auch die Kinder mussten Abstand halten. Wir wanderten zur Löwenburg in Monreal. Daraufhin wanderten wir zur Philippsburg. Dort machten wir ein Picknick. Der Ausblick war Bombe. I. machte nur Scheiße. Dann wanderten wir wieder zum Auto. I. wollte mit uns fahren, aber durch Corona haben wir es verboten. Zum Essen gab es etwas aus dem MC. Dort holten wir uns essen. Da MC zu hatte, aßen wir auf dem Hit-Parkplatz. (Klasse 6)
Heute war ein schöner Tag. Ich und meine Familie haben heute eine Escape-Room gespielt. Vor Corona hätten wir nicht die Zeit dazu gehabt. Mein Papa und ich haben Let‘ s sing gespielt. Meine Mama und ich haben Wiisports gespielt. Es war ein richtig schöner Familientag. Wahrscheinlich verzichte ich derzeit auf mehr Sachen, als ich denke. Aber ich baue mich auf mit den Sachen, die ich machen kann. Am Dienstag kann ich wieder mit L. Roller fahren. Das wird schön. (Klasse 6)
Nach zwei Tagen Regen war gestern ein sonniger, warmer Tag. Daher war ich mit meinem Bruder sehr viel im Garten. Wir waren auf dem Trampolin. Wir hatten sehr viel Spaß. Wir haben nämlich Fußball gespielt. Wir haben geschossen und gehalten. Danach sind wir reingegangen. Nach zehn Minuten bin ich mit unserem Hund rausgegangen. Es war sehr witzig, und wenn ich weggerannt bin, ist E., unser Hund, mir hinterhergerannt und sie hatte mich so nach zehn Sekunden, weil sie sehr schnell ist. Manchmal hat sie auch fünf Minuten gebraucht, weil ich an einer Mauer stand und sie auf der Mauer und nicht runterspringen darf. Dann musste sie immer außen rumlaufen. (Klasse 6)
Mein Freund hat sich jetzt seine Carrera-Bahn auch aufgebaut, jetzt erzählen wir uns von unseren Rennen, wenn wir telefonieren. Ich bin sogar schon ein Vier-Studen-Rennen gefahren, dafür habe ich mir den Timer auf meinem Handy gestellt. Auf so eine Idee wäre ich vor dem Corona-Virus gar nicht gekommen. (Klasse 6)
Ich weiß, heute Morgen ist ein entspannter Tag. Meine Mutter, die mich zwar um acht Uhr wecken will, geht dann weg und ich kann weiter schlafen. Falsch gedacht, um 9 Uhr werde ich von meiner Mutter, die zurückgekommen ist, geweckt. Müde lege ich mich einfach wieder in ihr Bett und liege dort noch bis halb zwölf. Dann treffen L. und ich uns am Bahnhof […]. Wir gehen noch auf ein altes Bahnhofshaus, wo wir mit L. und L. kommunizieren, wie wir uns alle sehen können, ohne gegen die Regeln zu verstoßen. Es ist einfach doof, dass wir uns nicht alle sehen können, weil Corona unsere Gruppe quasi auseinandergerissen hat. Wir müssen immer etwas zu zweit machen und können nur telefonieren. Als wir fertig telefoniert haben, steht fest, dass es keine Möglichkeit gibt, uns alle vier zu sehen, ohne dass Lockerungen der Coronaregeln existieren. (Klasse 9)
Danach gucke ich mit meinen Eltern Fernsehen und zocke noch mit L., F. und L. Es gibt Abendessen. Schon wieder Essen? Langsam hab ich das Gefühl, das ist das Einzige, was ich im Moment mache, essen und zocken. (Klasse 9)
Hätte kaum gedacht, dass puzzeln doch noch so viel Spaß machen kann. (Klasse 9)
In der Corona-Zeit war es irgendwie besser. Man ist aufgestanden, hat etwas für die Schule gemacht, mal mehr, mal weniger, und danach oder davor, wie auch immer man es wollte, hatte man Zeit, etwas für sich zu tun. Ich hatte Zeit für Dinge, für die ich sonst keine Zeit finde. Ich habe mit meinem Freund angefangen, Sport zu machen, und wir haben uns gegenseitig motiviert. Ich habe angefangen, mich jeden Tag 30 Minuten zu dehnen, um irgendwann einen Spagat hinzubekommen, ich habe angefangen zu malen und hab versucht, mir Lieder auf dem Klavier beizubringen. Wann soll ich das jetzt alles wieder machen? Ich war ausgeglichen und definitiv glücklicher als sonst. Man konnte abends mal entspannen ohne einen Gedanken an Schule zu verschwenden. Sonst fragt man sich, ob man am nächsten Tag vielleicht etwas schreibt oder sonst irgendetwas. So dumm es auch klingt, aber man konnte einfach leben. Ich bin kein Fan von Schule, weil man dort einfach unter Druck gesetzt wird, man lernt so viel, dass es manchmal zu viel für einen ist. Man steht unter einem so enormen Leistungsdruck, mit dem ich nicht immer gut klar komme. In der Schule wird nur Wert darauf gelegt, gut zu sein, aber was den Schüler wirklich ausmacht, wird meiner Meinung nach in den Hintergrund gestellt. Manche kommen damit klar und andere wiederum nicht. Ich würde viel lieber eine Ausbildung machen und etwas lernen, was mir Spaß macht, doch das ist ein großer Schritt, den ich mich nicht traue. Es liegt, glaube ich, auch daran, dass wenn man auf einem Gymnasium ist, von einem erwartet wird, Abitur zu machen und dann zu studieren. Klar, dann hätte man auch einfach auf die Realschule gehen können, aber wozu, wenn man doch gut genug war, eine Gymnasialempfehlung zu bekommen. Ich finde, dass man nicht nur von der Schule und Lehrern unter Druck gesetzt wird, sondern auch sehr von der Gesellschaft. […] Jeder sollte das machen, was er will, doch genau das ist schwierig in unserer Gesellschaft unter dem Druck, unter dem man steht. Also lange Rede, kurzer Sinn, in dieser Zeit konnte ich sehr viel nachdenken, habe gemerkt, dass unser jetziges Schulsystem und generell der Druck mich und bestimmt auch andere nicht glücklich macht, klar, man muss zur Schule und man muss auch Noten bekommen, aber ich weiß nicht so ganz, wie ich meine Gedanken und Gefühle in Worte fassen soll […]. (Klasse 10)
Seit der ganzen Corona-Sache habe ich angefangen, mehr auf meine Gesundheit zu achten. Gäbe es nicht die ganze Corona-Sache, dann würde ich jetzt wahrscheinlich einen Döner essen. Doch wenn mich später mal jemand fragt, ob es die Hölle war, dann muss ich leider mit nein antworten. Ich glaube, es ist für die ganze Menschheit eine Lektion. Denn meine Familie und meine Freunde sind mir viel wichtiger geworden. Denn der Ruf bringt dir dann in so einer Situation auch wieder nichts. (Klasse 10)
Ich kann von mir aus sagen, dass ich die normale Schule lieber mag. Jedes Mal, wenn man aufs Handy schaut, hat man Angst, dass ein Lehrer neue Nachrichten geschickt hat. (Klasse 10)
Das Virus lässt Menschen vorsichtiger werden. Einkäufe werden nur erledigt, wenn es wirklich nötig ist. Mir geht es nicht so gut. Der Grund, warum wir noch nicht beim Arzt waren, ist, dass wir Angst haben. Angst uns anzustecken. Angst es weiter zu verbreiten. Angst Menschen damit zu töten. Damit sind wir nicht die Einzigen. Das ist gut so, denn dann wird die Kurve geglättet. (Klasse 10)
Da morgen die Schule wieder anfängt, mache ich mir viele Gedanken darüber, wie das Schuljahr weiter geht mit den ganzen Klausuren und den ganzen Vorschriften. Auf jeden Fall freue ich mich darauf, endlich meine Freunde wieder zu sehen. Trotzdem beunruhigt mich der Gedanke, plötzlich so viele Leute wieder zu sehen, da ich auch aus persönlichen Gründen viele Zweifel und Ängste generell habe. Irgendwie fühlt sich alles so surreal an, als ob alles eine Illusion wäre. Ich war seit sieben Wochen nicht mehr in der Schule und jetzt soll alles wieder normal werden? Der Gedanke an den ganzen Druck und Stress, der nun wieder auf uns alle zukommt, macht mir Angst. Ich kann mir auch gar nicht mehr richtig vorstellen, wie ein normaler Schultag überhaupt aussieht und abläuft. Dabei denke ich auch an die Sommerferien, weil es unsere letzten Sommerferien sein werden und wir dort noch so viel erleben und unternehmen wollten. Diese ganzen Unsicherheiten machen einem einfach Angst und man weiß nicht, wie man damit umgehen soll. (Jahrgangsstufe 12)
Was ich sehr vermisse, ist der entspannte Verzehr von Döner in der Mittagspause. Bei der nächsten Gelegenheit werde ich diesen und die folgenden mehr genießen. Vielleicht ist es mal gut gewesen, ein paar Wochen auf den übermäßigen Verzehr zu verzichten, aber ich weiß es nicht so genau. (Jahrgangsstufe 12)
Montag, 04.05.20
Heute war ein bisschen spannender Tag, weil wir sehr viel draußen gespielt haben. Aber das hat auch nicht so lange gehalten wegen dem Wetter, weil es sehr windig war. Aber wegen Corona kann ich nicht mal auf den Spielplatz oder zur Grundschule spielen gehen. Aber ich werde höchstwahrscheinlich heute auch nicht spielen gehen. Und wegen Corona kann ich eigentlich nur mit meinen Freunden telefonieren. Und wegen Corona habe ich angefangen, nachts vor Corona Angst zu bekommen. Mittlerweile nervt dieser Corona-Krams schon sehr. Aber meine Eltern sagen, ich muss keine Angst haben. (Klasse 5)
Als ich fertig war, übte ich noch jonglieren. Das ist unsere Sport-Hausaufgabe. Bis jetzt hat es noch nicht geklappt. Ich hatte es mit Bowle-Kugeln versucht, aber die waren zu schwer. Deswegen ist mein Papa Orangen kaufen gegangen. Meine Eltern haben es probiert. Na ja, daraus wird jetzt Orangensaft. (Klasse 5)
Früher war mir wichtig, dass jeder Zeit hatte, aber jetzt ist das weniger, fast gar nicht mehr wichtig. Ich lerne hierdurch, dass ich nie Schlangen, Fledermäuse oder Regenwürmer essen werde. (Klasse 5)
Heute ist echt schlechtes Wetter. Auf gut deutsch: Scheiße. Ich hoffe, morgen wird es besser. Ich hoffe, es wird warm. Außerdem sollte es sonnig werden. Damit ich rausgehen kann. (Klasse 6)
Heute sitze ich wieder an den Hausaufgaben. Homeschooling ist echt doof. Man lernt hier zwar schneller, aber ich vermisse die Schule. Meine Freunde vermisse ich auch […]. (Klasse 6)
Also ich will nach der Corona-Zeit unbedingt beibehalten, dass meine Eltern alleine einkaufen gehen. (Klasse 6)
Vor der Corona-Zeit war für mich das Spazieren mit der Familie immer ätzend. (Klasse 9)
Ich hatte auf jeden Fall nach den Schulaufgaben noch viel Zeit und habe dann noch längere Zeit Musik gemacht, was auf jeden Fall immer gegen Langeweile hilft. (Klasse 9)
Um alles noch einmal zusammenzufassen: Es gab eigentlich jeden Tag eine Sache, die man vermisst hat. Egal was es war. Naja, trotzdem war es gar nicht so schlecht, man hatte viel Zeit zum Nachdenken. Und genug Schlaf. Die Einstellung gegenüber den Freunden hat sich auch verbessert. Denn erst in so einer Zeit merkt man, wie wichtig solche Dinge eigentlich sind. Ich meine, so Sachen wie in die Stadt fahren, solche Dinge gelten normal als selbstverständlich. Doch in der Corona-Zeit geht es schlecht. Einfach mal mit Freunden was essen gehen, alles davon ging nicht. Ich glaube aber nicht, dass Corona mich großartig verändert hat. Doch, ich werde auf jeden Fall mehr wertschätzen im Leben. (Klasse 10)
Aber mir ist aufgefallen, dass der Unterricht anstrengender ist, wenn man nicht mehr mit seinen Sitznachbarn reden kann oder kurz eine Frage stellen kann .(Jahrgangsstufe 12)
Die Lehrer haben es versucht, uns den Schulunterricht möglichst regulär und sicher zu ermöglichen. Allerdings merkt man, dass keiner einen genauen Plan hat und viele teilweise überfordert mit der Umsetzung des Unterrichts sind. (Jahrgangsstufe 12)
Für mich als Schüler hatte Corona weniger schlimme Auswirkungen. Das Leben war eintönig, weil man den ganzen Tag zu Hause bleiben musste und das Spannendste der Woche der Einkauf war. Allgemein verbreitet Corona ein Gefühl von Krieg. Ein Krieg gegen einen unsichtbaren Feind und die einzige Möglichkeit sich und andere zu schützen ist sich selbst zu isolieren. (Jahrgangsstufe 12)
Dienstag, 05.05.20
Heute durfte ich sogar mit zu Mamas Arbeit. Eigentlich darf da niemand anderes rein. Ehrlich gesagt bin ich sogar gerade noch dort. Es herrscht hier sogar Fotoverbot! Ich hoffe, der Rest des Tages wird noch toll! Es tut mir leid, dass ich nur neun Sätze habe, aber mit diesem sind es zehn.
Mein Corona-Fazit:
- Corona ist echt scheiße.
- Ich vermisse meine Großeltern und Freunde sehr, sogar die Schule wäre mir lieber. (Klasse 5)
Heute fahre ich mit L. Roller. Ich freue mich schon. Jetzt ist es auch fest. Wir können nicht in den Urlaub. Dafür renovieren wir unser Haus. Es wird grau, das ist moderner als jetzt. (Klasse 6)
Aber man kann ja nicht den ganzen Tag nur machen, was einem Spaß macht. Deswegen ab zum Zahnarzt. Da denkt man auch, man wäre in einer anderen Welt. Höchste Sicherheitsmaßnahmen. Als würden die da mit Corona experimentieren. (Klasse 9)
Mein Alltag in der Corona- Zeit unterscheidet sich nicht gravierend von der Zeit davor. Ich gehe zwar nicht in die Schule, bekomme dafür aber Hausaufgaben zugesendet. Ich sehe zwar nicht all meine Freunde, aber mittlerweile ist es einigermaßen möglich. Ich freue mich fast schon wieder, wenn dann hoffentlich bald die Schule wieder öffnet und ich all meine Freunde wiedersehen kann und wieder etwas Normalität in unser Leben zurückkehrt. Ab morgen geht meine Mutter auch wieder zur Arbeit und es ist ein weiterer Schritt zurück ins normale Leben. Corona wird uns nicht verändern, sondern nur prägen. (Klasse 9)
Andererseits tut es auch einmal gut, vom normalen Alltagsstress runterzukommen und auch mal Langeweile zu haben. Ich habe vor Corona auch oft gedacht, ich hätte zu viel zu tun unter der Woche, da ich selten länger zu Hause war. Doch jetzt weiß ich, dass das gar nicht so verkehrt ist und man so immer in Beschäftigung und Gesellschaft bleibt. (Klasse 9)
Nachdem ich jetzt schon den zweiten Schultag zu Hause verbracht habe, war ich heute bei meiner Ärztin. Ich habe mir von Freunden von dem neuen Schulalltag berichten lassen. Ich habe mit meiner Familie gesprochen. Ich habe mir die Meinung meiner Ärztin eingeholt. Jetzt liegt es an mir zu entscheiden, ob ich zur Schule gehe oder nicht. Ich bin nicht entscheidungsfreudig und diese wichtige Entscheidung löst Angst aus. Angst schwächt das Immunsystem weiter. Dennoch habe ich mich entschieden, vorerst wieder zur Schule zu gehen. Die psychische Belastung ohne soziale Kontakte ist andernfalls zu groß. Ich vertraue darauf, dass alles gut wird. Für mich, andere Risikopatienten und alle anderen, die unter der Pandemie leiden. (Klasse 10)
Seitdem die Schule wieder angefangen hat, geht es mir um einiges besser, da ich erstens nicht mehr so „gefangen“ bin und zweitens auch abgelenkt werde. Da ich meine Freunde wieder sehen kann, fühlt es sich wieder wie mein normales Leben an. (Jahrgangsstufe 12)
Mittwoch, 06.05.20
Ich finde Homeoffice inzwischen ganz cool, nach mir könnte die Schule geschlossen bleiben. (Klasse 5)
So, dann bin ich halt aufs Trampolin gegangen und danach habe ich gegen meinen Bruder Fußball gespielt. Ja, so bin ich. (Klasse 5)
Heute hatte ich nicht so viel Arbeit. Ich bin nochmal mit L. Roller gefahren. Es ist komisch, wie wenig Menschen man sieht. Aber zumindest dürfen wir etwas zusammen machen. Wir waren fast den ganzen Tag fahren. Aber bald dürfen wir ja wieder spielen. Ab dem 25. Mai können die fünften und sechsten Klassen wieder in die Schule. Aber nur in mehreren Gruppen. Endlich mal gute Neuigkeiten .(Klasse 6)
Es ist wichtiger, Hände zu waschen. Man muss die Hände nicht unbedingt desinfizieren. Hände waschen reicht. Am besten zwei Mal „Happy Birthday“ singen. Das ist dann lang genug. (Klasse 6)
Es fehlt eigentlich an nichts außer an Treffen mit Freunden ohne Angst zu haben und an dem normalen Einkommen der Eltern, um auf nichts verzichten zu müssen. Durch die Situation habe ich tatsächlich noch nichts Besonderes gelernt wie den Wert von Freundschaften oder so etwas, es fühlt sich einfach wie Ferien mit Extraschritten an. […] Obwohl, eine Sache gibt es doch, die ich in dieser Zeit gelernt habe, der Ministerpräsident von NRW heiß Armin Laschet und der von Bayern Markus Söder. (Klasse 9)
Donnerstag, 07.05.20
Heute habe ich die erfreuliche E-mail von meiner Klassenlehrerin gelesen, ich war noch niemals so glücklich während der Quarantäne-Zeit. Ich kann am 25. Mai wieder zur Schule gehen. (Klasse 6)
Freitag, 08.05.20
Heute habe ich mit einer meiner Freundinnen auf Amino Pokemon Y gespielt, es hat sehr viel Spaß gemacht. Wir haben mit unseren Pokemons gekämpft. Ansonsten bin ich allein und es ist sehr bedrückend. (Klasse 6)
Sonntag, 10.05.20
Heute hatte ich einen tollen Traum, wieder zur Schule zu gehen. Ich war mit meinen Freunden in der Schule wieder vereint. Ich dachte, das wäre kein Traum und dass es echt sei, doch dann riss der Wecker mich aus meinen Träumen. Ich war dann etwas traurig, aber ich freue mich über den Traum. Ich hoffe, ich komme in dieselbe Gruppe [wie meine Freundinnen]. (Klasse 6)
Dienstag, 12.05.20
Heute ist das Allerschlimmste eingetreten. Heute Morgen hat meine Mutter mir eine E-mail geschickt, in welcher der beiden Schulgruppen wir sind. Ich war in der zweiten Gruppe … doch meine Freunde sind in der ersten. Ich war traurig und ganz ehrlich, ich musste weinen. Das ist das Allerschlimmste, was jetzt mit mir passiert ist. (Klasse 6)
zusammengestellt von J.G.
Tolle Aktion! Vieles was nachdenklich stimmt, die Ängste und Sorgen, die einem als Erwachsener oder Eltern nicht immer bewusst sind. Aber auch viel Heiteres.