Gymnasium auf dem Weg in die Zukunft

„i5 für die Schülerinnen und Schüler, das ist traumhaft“, freuen sich die Informatiklehrkräfte am Martin-von-Cochem-Gymnasium. Der Förderkreis macht‘s möglich: Da dieser die Anschaffung neuer Monitore übernimmt, könnend die PC-Räume des Gymnasiums nun mit Computern ausgestattet werden, die über sehr leistungsstarke Prozessoren sowie eine hohe Speicherkapazität verfügen. Für Februar ist die Erneuerung der beiden seit 2006 genutzten Computerräume vorgesehen. Dies ist besonders erfreulich, weil für das Frühjahr auch der WLAN-Ausbau in den Cochemer Schulen geplant ist. Dies bedeutet, dass langfristig im informationstechnischen Unterricht alle gängigen Möglichkeiten des Lernens voll ausgeschöpft werden können.

Auch in den anderen Fächern werden am MvCG die Möglichkeiten digitalen Lernens genutzt. In allen Räumen befinden sich außer den bewährten Kreidetafeln große Displays, die mit den vorhandenen Laptops oder mit iPads bzw. Smartphones über Apple-TV oder Android angesteuert werden können. Die Schule verfügt auch über mehrere iPad-Koffer, sodass die Schülerinnen und Schüler die iPads als Unterrichtsmedium benutzen können.

Informatik hat einen hohen Stellenwert

Für das Gelingen der digitalen Entwicklung ist nicht nur eine gute technische Ausstattung erforderlich: Auch die Fähigkeiten im Umgang damit müssen aktiv gefördert und ausgebildet werden. Informatik spielt daher im Unterricht eine wichtige Rolle. Fünf Informatiklehrerinnen und -lehrer gibt es am Martin-von-Cochem-Gymnasium, die bisher vorwiegend ab der 11. Jahrgangsstufe ihr Fach im It-Grundkurs unterrichten. Seit dem Schuljahr 2020/21 können die Schülerinnen und Schüler bereits in der Mittelstufe Informatik als Wahlfach wählen. Dabei handelt es sich um ein zusätzliches Fach in der 9. Klasse, mit dem die Noten in anderen Fächern ausgeglichen werden können. Dieses Jahr konnten die Schülerinnen und Schüler bereits erste Programmiererfahrungen mit dem Mini-Roboter BOB3 machen. Auf dem Lehrplan stehen auch Datenschutz und Datensicherhit sowie ethische und rechtliche Aspekte. So gewinnen die Kinder ein Bewusstsein über die Risiken dieser Technik.

Ebenfalls seit diesem Schuljahr erhalten die Schülerinnen und Schüler der 7. Klassen ein halbes Jahr Unterricht in ITG (Informationstechnische Grundbildung). Hier erwerben sie Grundkenntnisse im Bereich der anwendungsorientierten Informationstechnik sowie den Umgang mit Word, Excel und Power-Point.

Die aktuelle Corona-Situation hat offengelegt, dass es hilfreich ist, wenn bereits in den Klassen 5 und 6 der Umgang mit Textprogrammen und das Hochladen von Dateien geübt wird. Aus diesem Grund wird derzeit das Methodentraining in der gemeinsamen Orientierungsstufe weiterentwickelt und durch digitale Techniken ergänzt. Die Realschule plus hat 2020 einen neu ausgestatteten Computerraum in Betrieb genommen, so dass für alle Jahrgangsstufen in den Schulen auf dem Burgsattel die erforderlichen Kapazitäten für das Lernen im digitalen Umfeld gegeben sind.

Wichtig: Eine funktionierende Lernplattform und Fortbildungen

Nach dem Schreck der Schulschließung im März wurde am Martin-von-Cochem-Gymnasium der Sommer genutzt, um in Bezug auf die digitale Entwicklung einen großen Schritt nach vorn zu machen. Schulleitung und Kollegium haben gemeinsam eine Infrastruktur geschaffen, die nun im aktuellen Fernunterricht genutzt werden kann. Die Entscheidung für „Teams“ als Lernplattform hat sich bewährt, da sich nun zeigt: Es funktioniert störungsfrei! Die Nutzung von Teams macht Freude, denn die Lernmöglichkeiten können weitgehend intuitiv genutzt werden. Videokonferenzen, virtuelle Gruppenräume, die Organisation der Kurse, die verschiedenen Möglichkeiten der Aufgabenvergabe und die Organisation der Feedbacks durch die Lehrer ermöglichen viele Formen der Interaktion. Vertreter der Schüler, der Eltern und der Lehrer haben gemeinsam mit der Schulleitung Regeln für den Fernunterricht vereinbart, in denen Videokonferenzen und Feedbacks der Lehrer einen festen Platz haben.

Präsenzunterricht ist nicht zu ersetzen

Bei allen positiven Seiten der technischen Entwicklung: Der Präsenzunterricht in der Schule und der direkte Kontakt zwischen Lehrern und Schülern (bei Letzteren auch untereinander) ist nicht durch digitale Kommunikation zu ersetzen. 60% bis maximal 75% der üblichen Inhalte können im Fernunterricht geschafft werden, so die Erfahrung vieler Schulleiter an Gymnasien. Neue Inhalte einführen, üben, Feedbacks – all dies braucht im Fernunterricht wesentlich mehr Zeit. Viele Lehrer arbeiten weit über ihr übliches Maß hinaus, finden kaum Erholung, weil sie ihre üblichen Maßstäbe zugrunde legen. An erster Stelle steht in der Schule eben doch das direkte menschliche Miteinander, denn der Mensch ist ein soziales Wesen und auch in diesem Feld gibt es – im direkten Kontakt miteinander – viel zu lernen (Foto: 2019).

Videokonferenzen finden positive Resonanz

Gerade wegen der Besonderheiten des Fernunterrichts sind alle im aktuell vorliegenden Ausnahmefall darauf angewiesen, dass eine Technik verwendet wird, die auch funktioniert. Und so sagen Sina und Jonah, die Schülersprecher: „Videokonferenzen sind die beste Form des Lernens im Fernunterricht.“ Bei der bildunterstützen virtuellen Begegnung kann das Miteinander in der Schule eben am besten nachgebildet werden.

Wenn die neuen Computer und das WLAN in diesem Frühjahr in Betrieb genommen werden, freuen sich Schülerschaft und Kollegium umso mehr über den digital unterstützen Unterricht vor Ort in der Schule auf dem Cochemer Burgsattel.

 

Bericht von Michaela Koch

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