Dank des Erasmus+ Programms und Falk Hartmann konnten im Schuljahr 2023/2024 erstmals in der Geschichte des Martin-von-Cochem-Gymnasiums fünf Schülerinnen ohne Lehrkräfte (!) nach Gävle, einer Stadt mit 100.000 Einwohnern, die etwas nördlich von der schwedischen Hauptstadt Stockholm liegt, reisen. Wir bekamen auf dieser Reise die Möglichkeit, „Growing-Up-Points“ zu sammeln und an unserer Partnerschule Vasaskolan neue Menschen kennenzulernen und die Fähigkeiten im Englischsprechen zu verbessern.
So kam es, dass wir fünf – Viktoria Hammes, Annika Retterath aus der Klassenstufe 11 und Madlen Winkel, Amelie Arens und Emma Gödert aus der Klassenstufe 12 – am 8. Oktober 2023 unsere Reise nach Schweden antraten.
Schon die Hinfahrt zum Flughafen stellte uns aufgrund von Verspätungen und defekten Zügen der Deutschen Bahn auf eine nervliche Probe, doch wir verloren nicht die Vorfreude auf unser Abenteuer. Wir bekamen unseren Flieger in Frankfurt und landeten wie geplant in Stockholm. Nach insgesamt neun Stunden Reise kamen wir in unserem kleinen Apartment in Gävle an, welches für die nächsten zwei Wochen unser Zuhause sein würde.
Nach einer kurzen Orientierungsrunde und einem Einkauf kochten wir gemeinsam, ebenso wie an den folgenden Abenden. Am nächsten Morgen begann für uns der erste Schultag an der Vasaskolan. Unsere Nervosität verflog bereits nach dem ersten Gespräch mit Sophia, der Schuldirektorin, und den ersten Unterrichtsstunden und Begegnungen mit den schwedischen Schülern. Wir fanden Gefallen an der entspannten Herangehensweise an den Unterricht, aber auch am lockeren Umgang zwischen Lehrerinnen und Schülerinnen.
Entgegen der Erwartungen, die wir an das Essen in der Cafeteria hatten, nachdem uns schwedische Schüler davon erzählt hatten, schmeckte es uns sehr gut, und wir langten täglich, ob bei der Lasagne oder den Pfannkuchen, reichlich zu. Mittwochs besuchten wir ein Eishockeyspiel der Brynas in Gävle. Die Stimmung der Zuschauer war mitreißend, sodass wir gespannt das Spiel verfolgten und auf den Heimsieg fieberten.
Aufgrund der Sprachbarriere fiel es uns teilweise schwer, mit den Einheimischen in Kontakt zu treten. Doch im Laufe der Zeit knüpften wir Kontakte zu einigen der schwedischen Schülerinnen und verabredeten uns freitags nach der Schule, um „Max“, eine „schwedische und bessere Alternative zu McDonald’s“ wie es uns gesagt wurde, zu testen. Wir verbrachten noch den restlichen Tag mit ihnen und besuchten die Shopping Mall von Gävle, wo wir weitere Freunde der beiden Schwedinnen kennenlernten.
Den restlichen Abend verbrachten wir mit dänischen Austauschschülern, die in unserem Haus wohnten und im selben Zeitraum die Vasaskolan besuchten, ebenfalls durch das Erasmus+ Programm. Wir tauschten uns über die Unterschiede zwischen Deutschland, Dänemark und Schweden aus, spielten Spiele und erzählten lustige Geschichten aus unserem Leben. Am nächsten Morgen ging es für uns nach Stockholm: eine eindrucksvolle Stadt mit ihren vielen kleinen Souvenirläden, dem Schloss oder dem Szenenviertel Södermalm mit seinen modernen Cafés. Fika – das gemeinsame Trinken von Kaffee und Genießen von süßen Backwaren – ist eine schwedische Tradition, die wir gut und gerne einhielten. Ob in Cafés oder zu Hause, eine Tasse Cappuccino und die leckeren Kanelbullar gehörten schnell zu unserer Routine.
In der zweiten Schulwoche gingen wir unserer Aufgabe nach, uns über die Demokratie im schwedischen Schulsystem und die Möglichkeiten für die Schüler, sich am Schulalltag zu beteiligen, zu informieren. Also setzten wir uns zum Austausch mit den Schülervertretern zusammen. Der Deutschunterricht machte uns besonders Spaß. Nicht nur, weil es das einzige Fach war, in dem wir etwas verstanden, sondern auch, weil unser Deutschlehrer Ole sich besonders um uns kümmerte und veranlasste, dass wir seinem Kurs unsere Stadt Cochem etwas näherbringen und sie uns dafür einen Rundgang durch ihre Schule geben.
Außerdem besuchten wir Uppsala. Der Charme dieser Stadt begeisterte uns sofort. Auch wenn das Wetter an diesem Tag regnerisch und kalt zu wünschen übrigließ, so hielt es uns nicht davon ab, die Stadt zu erkunden. Wir besuchten die Kathedrale, schauten uns sowohl die Burg als auch die große Universitätsbibliothek an und spazierten durch die Altstadt.
An unserem letzten Abend folgten Annika und Viktoria der Einladung einer schwedischen Schülerin zur Fika zu ihr nach Hause zu gehen, während Amelie, Madlen und Emma ein Wiedersehen mit Jonna, einer der Schülerinnen, die zwei Jahre zuvor an unserer Schule als Austauschschülerin war, geplant hatten. Es war sehr schön, sich nach all der Zeit wiederzusehen und über die Neuigkeiten zu informieren. Wir zeigten ihr unser Apartment und verbrachten den Nachmittag im Espresso House. Abends hieß es für uns aufräumen, saubermachen und Koffer packen, denn am nächsten Morgen begann schon unsere Heimreise.
So verließen wir zwar mit Freude auf unsere Familien und Freunde, aber auch ein wenig Traurigkeit darüber, dass diese Reise schon wieder vorbei war, unser Apartment. Abschließend können wir sagen, dass wir eine wundervolle Zeit hinter uns lassen, voller Erlebnisse und Eindrücke, die wir niemals vergessen werden.
Artikel: Emma Gödert
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