„Junge Talente Cochem“ erobern das Gewerbegebiet Cochem – Handwerkskammer Koblenz, Kreisverwaltung Cochem und Martin-von-Cochem-Gymnasium organisieren Betriebs- und Berufserkundungstag

„Junge Talente Cochem“ erobern das Gewerbegebiet Cochem – Handwerkskammer Koblenz, Kreisverwaltung Cochem und Martin-von-Cochem-Gymnasium organisieren Betriebs- und Berufserkundungstag

KOBLENZ/COCHEM. Die Zahl unterschriebener Lehrverträge im Handwerk steigt Wochen vor dem Start des neuen Ausbildungsjahres, „was natürlich eine gute Nachricht ist, denn der Fachkräftemangel im Handwerk ist und bleibt das bestimmende Thema“, so Jens Fiedermann, bei der Handwerkskammer (HwK) Koblenz Leiter des Bereichs Ausbildungswesen. Den positiven Trend prägen viele Faktoren – von der Ausbildungsberatung im Einzelfall bis zu Berufsinformationsveranstaltungen oder auch Schülererkundungen in Handwerksbetrieben. „Gerade die praktischen Erfahrungen in den Betrieben und ein Blick hinter die Kulissen sind für viele Schülerinnen und Schüler eine wertvolle Erfahrung. Oft genug wird dadurch das Bild vom Handwerk korrigiert oder präzisiert und das Interesse an handwerklichen Berufen steigt spürbar.“

Das Projekt „Junge Talente Cochem“ als Türöffner: 54 Schüler des Martin-von-Cochem-Gymnasiums nutzten den Betriebs- und Berufserkundungstag, um sich in Betrieben Infos aus erster Hand zu holen und handwerkliche Berufe auszuprobieren.
Das Projekt „Junge Talente Cochem“ als Türöffner: 54 Schüler des Martin-von-Cochem-Gymnasiums nutzten den Betriebs- und Berufserkundungstag, um sich in Betrieben Infos aus erster Hand zu holen und handwerkliche Berufe auszuprobieren.

Das war auch beim jüngsten Betriebs- und Berufserkundungstag des Martin-von-Cochem-Gymnasiums der Fall. Zusammen mit der HwK vorbereitet, ging es im Rahmen des Projektes „Junge Talente Cochem“ für 54 Schüler der 8. Klasse hinein in mehrere Handwerksbetriebe sowie in die Werkstätten der Caritas am Standort in Cochem-Brauheck. Neben einer Tischlerei konnten vor allem Kfz-Werkstätten, Metallbauerunternehmen, ein Maschinenbauunternehmen und auch ein Karosserie- und Fahrzeugbau Betrieb von den Jugendlichen „getestet“ werden. Vielen Schülerinnen und Schülern wurde dabei eines deutlich: Handwerksberufe sind modern und anspruchsvoll. Ebenso überzeugten die technischen Einblicke in den Firmen, da selbst die teils kleineren Unternehmen mittlerweile mit einem komplexen Maschinenpark aufgestellt sind und damit zu begeistern wussten.

Zum Kick off der Veranstaltung begrüßte Cochem-Zells Landrätin Anke Beilstein im Karosserie- und Fahrzeugbauunternehmen Michels alle Anwesenden. „Wir leben und arbeiten im Kurvenkreis, der nicht nur durch seine schöne Landschaft besticht. Vielmehr haben wir hier jede Menge gutsituierte Betriebe, die qualifizierte Fachkräfte benötigen und selbst ausbilden. Ich spreche aus Erfahrung, wenn ich sage, es ist ein Privileg, die Arbeitsstelle vor der Türe zu haben und keine Lebenszeit mit langen Wegestrecken zu verschwenden.“ Nach dem Startschuss ging es in Gruppen von rund zehn Schülern durch die teilnehmenden Betriebe. So konnten alle jungen Talente sowohl in die Berufe wie auch Ausbildungsbetriebe hineinschnuppern. „Für uns ist es wichtig, im Rahmen der Berufsfindung auch das Handwerk darzustellen. Wie könnte das besser gelingen, als über einen solchen Praxistag“, erläutert Michaela Koch, Schulleiterin des Martin-von-Cochem-Gymnasiums. „Nicht Jeder muss nach dem Abitur studieren gehen, es existieren so viele Ausbildungsberufe, die auch für Abiturienten attraktiv sind.“ Denn auch das zeigt die Entwicklung der Ausbildungsstatistik: immer mehr Abiturienten entscheiden sich für eine handwerkliche Ausbildung. „Handwerk liegt im Trend, denn für viele Jugendliche ist die Wahrnehmung, etwas mit den eigenen Händen zu schaffen, was von bleibendem Wert ist und bei den Kunden einen hohen Stellenwert genießt, was Anerkennung mit sich bringt, viel wichtiger als früher. Das hängt mit einem veränderten Wertegefühl zusammen, aber auch mit der Erkenntnis, sich im Handwerk Karrieren bis hin zur Betriebsführung erarbeiten zu können. Zusätzlich steht Handwerk für Wirtschaftskraft und das Wissen, gebraucht zu werden“, so Jens Fiedermann, der sich am Erkundungstag ebenfalls an die Jugendlichen richtete und ihnen reale Einblicke und mutige Erkenntnisse aus der Berufswelt wünschte. „Es ist wichtig, durch solch eine Erkundung eigene Erfahrungen zu sammeln und die eventuell angestaubten Bilder vom Handwerk im Kopf zu aktualisieren. Und vielleicht ist ja solch ein Betriebs- und Berufstestlauf für den ein oder anderen der Anstoß, sich Richtung Handwerk zu öffnen.“

Quelle: HwK Koblenz/Jens Fiedermann

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